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Wie wird eine Boßelkugel hergestellt ?
Die besagte Boßelkugel ist aus tropischem Guajackholz, besser als Pockholz bekannt, das aus südamerikanischen Ländern wie Nikaragua, Mexiko, oder der Dominikanischen Republik stammt. Das Kernholz des zur Familie der Zygophylleen gehörenden Guajakbaumes (Guajacum officinale) ist von grünlichbrauner Farbe, ungemein hart und schwer spaltbar. Die schon im Herkunftsland auf Länge gesägten zylinderförmigen Stücke werden vor dem Überseeversand mit einer dicken Paraffinschicht über-
zogen, um das Holz vor starken Witterungseinflüssen zu schützen.
 
Die Herstellung ist eigentlich schnell erklärt. Zunächst wird der Holzrohling zentriert in die hochtourig arbeitende Drechselbank eingespannt. Die Maschine, mit dem scharfen Stahl, ist auf die erforderlichen Maße eingestellt. So bleibt der Zeitaufwand gering. Dennoch, es ist alles Handarbeit, kein Computerprogramm steuert den Ablauf. Die beim Drehen anfallenden Späne verbreiten einen angenehmen Geruch. Zwischendurch nimmt Meister Eden immer wieder Maß mit seiner Schublehre: die Herrenkugel muss 12, die Damenkugel 11 und die für die Jugend 10 Zentimeter im Durchmesser betragen. Binnen kurzer Zeit ist eine Kugel entstanden, die nur noch durch zwei kurze Holzstümpfe in der Drehbank gehalten wird. Eine Handsäge trennt auch diese ab. Die schön gemaserte Bosselkugel erhält ihren letzten Schliff an der Band-
schleifmaschine. Der abschließend aufgetragene Mattlack soll die Poren an der Oberfläche des Holzes verschließen. Er verleiht einen edlen Glanz, fast zu schade für ostfriesische Schloote. Einen kleinen Tipp gibt unser Firmenchef mit auf den Weg: man solle beim Kauf mit einer großen Herrenkugel anfangen, denn diese könne ja noch zweimal abgedreht werden. Na denn: gut Schöt!